Erstes SWU2Go in Jungingen

Am 9.12. wurde das erste swu2go-Fahrzeug in Jungingen in Betrieb genommen. Heute habe ich es mal einen Tag lang ausprobiert. Das Fahrzeug lässt sich problemlos im Internet reservieren, über einen Schieberegler konnte ich die Zeiten genau festlegen. Nach der Buchung bekam ich sofort eine Bestätigung per Mail und SMS. Kurz vor Fahrtantritt bekam ich auf demselben Wege eine Erinnerung. Für diejenigen, die noch kein Elektrofahrzeug gewahren sind, beginnt es schon am Anfang ungewöhnlich: nach dem Einstecken des Chipkarten-Schlüssels in den dafür vorgesehenen Schlitz startet man das Fahrzeug per Knopfdruck – kein Geräusch! Ist das Fahrzeug jetzt an oder nicht? Naja, Rückwärtsgang einlegen und Gas geben – siehe an, es fährt los: offenbar also an 🙂
Es macht Spaß, den Stromer durch die Ulmer Straßen zu steuern: das Auto ist flüsterleise und das Anfahren an der Ampel geht rasant. Allein auf der B10 bzw. den Umgehungsstraßen vermisst man den Durchzug PS-starker Verbrennungsmotoren, aber dafür ist das Fahrzeug ja nicht gemacht. Im Display des Kombiinstruments kann ich die Restreichweite in Kilometern sehen. Natürlich geht die Anzeige etwas schneller herunter als ich Kilometer fahre, sobald ich Radio, Klimaanlage und Navigationssystem einschalte, aber nach meinen 44 gefahrenen Kilometern stehen immern noch etwa 180 Kilometer in der Reichweitenanzeige – das Fahrzeug wäre also durchaus nutzbar, um auch mal nach Stuttgart zu fahren. Kosten für mich nach 7,5h und 44km: 23,15 Euro. Ein Mietauto wäre viel teurer gewesen, eine Tageskarte für den ÖPNV billiger.

Fazit: das swu2go ist für mich eine sinnvolle Ergänzung für eine moderne, vernetzte Mobilität, für die sich BLO einsetzt. Noch haben wir nicht die Leistungsfähigkeit wie bei einem car2go, das ich an verschiedenen Orten in Ulm habe abstellen können, um von dort aus die Reise mit anderen Verkehrsmitteln forstsetzen zu können. Aber wenn sich die Dichte der swu2go im Großraum Ulm erhöht, wäre es eine denkbare Ausbaustufe. Für den Moment ist das swu2go eine wunderbare Möglichkeit, zeitliche und örtliche Lücken im ÖPNV zu schließen. Vielleicht wird die eine oder andere Familie in Jungingen damit auf das Zweitauto verzichten können. Eine Gruppentageskarte im DING-Gebiet ist zwar weit günstiger und man kommt fast überall damit hin, aber das swu2go gibt mir die Gelegenheit, Dinge etwas schneller, flexibler und bequemer zu erledigen, als das mit Bus & Zug möglich wäre. Beispiele:

  • Mit der Familie ins Bad Blau: ÖPNV etwa 1 Stunde, mit dem swu2go 12 Minuten
  • Zum Einkaufen oder aufs Polizeirevier nach Dornstadt: ÖPNV 38 Minuten (2x Umsteigen), mit dem swu2go 10 Minuten.

Dafür brauchen wir Junginger bisher noch das eigene Auto – jetzt mit dem swu2go nicht mehr!
— Thorsten Urhahn

Fotos (wenn nicht anders angegeben): Moritz Reulein. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Denise Niggemeier, Heinz-Feuchter-Weg 10, 89075 Ulm