Mit der Veröffentlichung des neuen SWU-Fahrplans wurde der Umfang der Streichungen bei der Linie 11 „ZOB Ost <> Ermingen <> Eggingen <> Einsingen <> ZOB Ost“ zum 13.12.20 bekannt. Diese halten wir angesichts des Bestrebens der Stadt, den Individualverkehr zu reduzieren, nicht für zielführend.
Viele Schülerinnen und Schüler und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Einsingen, Eggingen und Ermingen nutzen diese Verbindung von Montag bis Freitag, um in die Schule oder zur Arbeit zu kommen. Gerade in den Ortschaften wird das Auto derzeit noch stark genutzt. Zudem sind zu den fraglichen Uhrzeiten die Busse doch recht voll. Um einen Umstieg der Menschen vom Auto auf den Bus zu gewährleisten, brauchen wir eine dichte Taktung in der ganzen Stadt.
Aber neben den Ortschaften ist auch Söflingen, der Rote Berg und das Donautal von den genannten Einschränkungen betroffen. Die Halbierung der Taktung am Samstag macht die Benutzung der Busse auch zur Einkaufs- und Freizeitzwecken unattraktiv.
Die derzeitige Auslastung kann nicht als Begründung der Streichungen herangezogen werden, da durch Corona viele Menschen im Homeoffice arbeiten oder den Bus meiden – was übrigens auch empfohlen wurde. Das Einsparpotential von 60.000 € steht angesichts der dauerhaften Einschränkungen im ÖPNV auf dieser Linie unserer Ansicht nach auch in keinem Verhältnis zur Senkung der Attraktivität des ÖPNV im Ulmer Westen und Süden.
Menschen, die aus verschiedensten Gründen kein Auto haben, sind auf den Bus angewiesen, um zur Arbeit oder in die Innenstadt zu kommen. Menschen, die aus Rücksicht auf die Umwelt und das Klima auf die Nutzung eines Kfz verzichten, sollten sich darauf verlassen können, dass die Nutzung im Alltag attraktiv ist. Zudem ist damit zu rechnen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel weniger genutzt werden, wenn die Taktung wie oben dargestellt reduziert wird.
Wir beantragen, von der Streichung abzusehen. Sollte der Fachbereich die dafür notwendigen Mittel nicht aus dem eigenen Etat bestreiten können, beantragen wir, die für 2021 notwendigen Haushaltmittel zur Verfügung zu stellen. Sollte ein Haushaltsbeschluss notwendig sein, beantragen wir die Abstimmung am 16.12.2020. Die Notwendigkeit, schnell zu reagieren, rechtfertigt unserer Ansicht nach den Verzicht auf eine Vorberatung im Ausschuss.
Update 16.12.2020
Der Antrag wurde im Gemeinderat behandelt und mehrheitlich (ohne die Stimmen der FWG) angenommen